Eine Übung von Joanna Macy
Die holistische Tanztherapie nach Barbara Hundshammer ist stark geprägt von den Erkenntnissen aus der Ökopsychologie – insbesondere von „work that reconnects“ von Joanna Macy. Diese großartige Meisterin ist nun von uns gegangen und wir erinnern uns in großer Dankbarkeit an das, was sie uns in vielen Seminaren und Vorträgen gelehrt hat. In einer ihrer Gruppenübungen geht es um die Wohnsitze des Buddha:
Im Buddhismus spricht man von vier Bewusstseinshaltungen, die die vier Wohnsitze des Buddha genannt werden:
Metta (Loving kindness) = Liebende Freundlichkeit
Karuna (Compasion) = Mitleid
Mudita (Joy in the joy of the others) = Mitfreude
Uppekkha (Equanimity „great peace“) = Gleichmut, Gelassenheit
In der Übung gehen die Teilnehmer schweigend umher. Auf ein Zeichen der Leitung bleibt jede Person vor einer anderen stehen, macht sich die erste der vier Haltungen bewusst und betrachtet, ohne zu sprechen, die andere Person in dieser Haltung (liebende Freundlichkeit). Die Verbindung findet von Herz zu Herz statt. Die leitende Person kann die Begegnungen durch anregende Worte unterstützen. Auf ein Zeichen bedanken sich die Partner gegenseitig und jeder geht für sich weiter durch den Raum. Auf ein weiteres Zeichen bleiben die Teilnehmenden vor einer anderen Person stehen und wiederholen die Übung, jetzt in der zweiten Bewusstseinshaltung (den Schmerz des Gegenübers mitfühlen). Die Übung geht so weiter, bis alle vier Haltungen erforscht worden sind.
Am Ende kann zur Integration ein Austausch über das Erlebte in der Gruppe stattfinden. Als Tanzbegeisterte Menschen können wir unsere Eindrücke natürlich auch in Bewegung ausdrücken.