Spüren und ins Spüren führen

Sturmwetter

Diese Übung aus dem Kreativen Tanz regt dazu an, einen Partner ins Spüren zu führen und selbst ins Spüren zu kommen. Es braucht mindestens drei Personen: eine erzählt eine kurze Geschichte, eine setzt das Gehörte um und eine erlebt das Gehörte am eigenen Körper. Die „spürende“ Person stellt sich bequem und standfest hin, schließt die Augen und wartet ab, was geschieht. Die erste Person erzählt eine Wettergeschichte und kann dabei die unten aufgeführten Stationen verwenden.

Die „ausführende“ Person stellt sich vor die „spürende“ Person und setzt die Wettergeschichte mit ihren Händen so um, dass die „spürende“ Person sich möglichst gut die Wettergeschichte vorstellen und erspüren kann. Zum Beispiel verdeutlicht sie mit schnellen Bewegungen vor dem Gesicht den Wind oder ahmt mit sanftem Tupfen auf Kopf und Körper die Regentropfen nach. Es ist wichtig, die Berührungen wirklich achtsam durchzuführen. Der „passive“ Partner kann jederzeit Rückmeldung geben.

Hier die Stationen der Wettergeschichte:

* Die Sonne scheint warm auf mein Gesicht
* Ein sanfter Wind weht mir ins Gesicht
* Der Wind wird stärker und schüttelt meinen Körper hin und her
* Da, die ersten Regentropfen fallen auf meinen Körper
* Der Regen nimmt zu und prasselt auf mich herab
* Das Wasser rinnt meinen Körper hinunter
* Es umspült meine Füße
* Das Wasser steigt immer höher an meinen Beinen hinauf
* Der Regen hört auf und das Wasser sinkt langsam
* Das restliche Wasser rinnt an meinen Beinen und Füßen ab
* Die Sonne beginnt wieder zu scheinen
* Ein warmer Wind trocknet meinen Körper

Danach lassen sich alle gut Zeit, dem Erlebten nachzuspüren. Schließlich kann die Übung mit vertauschten Rollen wiederholt werden, so dass jede/r in den Genuss des Spürens kommt. Am Ende bietet sich ein freier Tanz und/oder ein Austausch an, wobei dem Erlebten noch einmal nachgespürt werden kann.